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Jahreshauptübung der Feuerwehren in Hatzenbühl

Am vergangenen Freitag fand die alljährliche Jahreshauptübung der Feuerwehren der Verbandsgemeinde Jockgrim statt. Das Szenario der Übung, die nach zweijähriger corona-bedingter Pause wieder stattfinden konnte, sah einen Brand auf dem Seehof in Hatzenbühl vor.

Der Seehof ist eine familiengeführte Pferdepension, die im Jahr 2003 vom heutigen Neubaugebiet am Friedhof in Hatzenbühl in die 500 m weiter entfernte Gewanne „Im See“ aussiedelte. Insgesamt 30 Pferde, davon fünf Pferde aus dem eigenen Familienbetrieb, waren zum Zeitpunkt der Übung in den Ställen des Hofs. 25 Pferde sind von Besitzern aus einem Umkreis von bis zu 30 km in der Pension untergebracht. Ein Teil der Besitzer kam anlässlich der Übung eigens vorbei, einerseits um die Tiere bei Bedarf zu beruhigen falls eine Stresssituation entstünde, andererseits aus Eigeninteresse, um zu sehen wie ihre Tiere im Fall eines Brandes geschützt sind.

Es waren Einsatzkräfte aller vier Freiwilligen Feuerwehren der Verbandsgemeinde Jockgrim vor Ort. Besondere Herausforderung bei der Übung war die Herstellung der Wasserversorgung über weite Strecken. Dafür mussten mehrere Hundert Meter schwerer Schlauch verlegt werden, was zusätzlich zum Aufbau der Logistik auch eine körperliche Herausforderung darstellt. In der Luitpoldstraße wurde von der Feuerwehr Hatzenbühl eine Wasserentnahmestelle an einem Hydranten aufgebaut während die Feuerwehr Jockgrim an einem Hydranten in der nahegelegenen Straße Im Sandblatt ebenfalls eine Wasserentnahmestelle aufbaute. Die Feuerwehr Neupotz setzte einen Riegel zwischen die Reithalle und dem Strohlager, damit sich das Feuer nicht weiter ausbreiten konnte.

Mit Tanklöschfahrzeugen der Feuerwehr Rheinzabern und der Feuerwehr Kandel sowie dem Mittleren Löschfahrzeug der Feuerwehr Hatzenbühl wurde ein Pendelverkehr eingerichtet. Im Verlauf der Übung konnte auf diese Weise Wasser aus einem Tanklastzug entnommen und vor Ort eingespeist werden. Der Tanklastzug wird von der Daimler Truck AG in Wörth den Feuerwehren im Landkreis Germersheim zur Brandbekämpfung Verfügung gestellt und wurde bereits erfolgreich im Sommer bei dem Waldbrand in Rheinzabern eingesetzt. Weitere Unterstützung gab es auch seitens der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Kandel, die eine Drehleiter zur Verfügung stellte, um das Heulager von oben zu bewässern.

Das realistische Übungsszenario wurde von der Feuerwehr Hatzenbühl ausgearbeitet. Der Hatzenbühler Feuerwehrmann Frank Schneider leitete den Einsatz. Wehrleiter Stefan Reis moderierte das Übungsgeschehen. Kreisfeuerwehrinspektor Mike Schönlaub konnte bedingt durch Terminüberschneidungen in diesem Jahr nicht anwesend sein. Zahlreiche Zuschauer waren gekommen, um das taktische Vorgehen der Feuerwehr im geprobten Ernstfall aus nächster Nähe zu beobachten. Bürgermeister Karl Dieter Wünstel nahm als Feuerwehrmann an der Übung teil.

Gemütliches Beisammen an der Einsatzstelle und Manöverkritik
Im Anschluss an die Übung zeigten sich Wehrleiter Stephan Reis und Bürgermeister Karl Dieter Wünstel zufrieden mit dem professionell und gut strukturierten Ablauf der Übung. Die Abstimmung untereinander habe gut funktioniert, an der ein oder anderen Stelle habe man Verbesserungspotential erkannt, aber dies sei Zweck der Übung. Die Wasserversorgung sei durch die Lage im Außenbereich schwierig gewesen. Mit dem Pendelverkehr der Löschfahrzeuge habe man diese Herausforderung aber meistern können. Insgesamt seien die Feuerwehren der Verbandsgemeinde Jockgrim gut aufgestellt.

Stephan Reis ist dennoch dankbar, dass im Bedarfsfall auch mit den Feuerwehren der benachbarten Verbandsgemeinden, wie in diesem Fall mit der Feuerwehr Kandel, gerechnet werden kann. Bürgermeister Karl Dieter Wünstel lobte insbesondere den guten Ausbildungsstand bei der Feuerwehr. Derzeit gäbe es glücklicherweise noch keine drängenden Nachwuchssorgen. Neue Kameraden und Kameradinnen in der Feuerwehrfamilie seien aber jederzeit willkommen und auf lange Sicht auch dringend gebraucht, so Wünstel.