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Rosenmontagstreff 2025: Vier Gemeinden - Eine Leidenschaft

Bürgermeister Karl Dieter Wünstel empfing traditionell am Rosenmontag die närrischen Abordnungen aus den vier Ortsgemeinden im Sitzungssaal der Verbandsgemeindeverwaltung. „Ich benn frouh, dass ehr heit bei uns sinn – er sinn Garant fer reichlich Bleedsinn. Fer d‘ Verwaltung esch dess heit wie Paus – 's war ganz viel los in unserm Haus“, empfing er die verrückte Narrenschar in fröhlichen hatzebehler Pälzisch: „Kaum hämmer uns mit de Rät unn ehre Chefs arrangiert, hänn uns die Berliner mit Neiwahle drangsaliert.“ Die Umsetzung und Nachbereitung der Europa- und Kommunalwahl und die vorgezogene Bundestagswahl mit den verkürzten Briefwahlfristen waren für die Verwaltung eine herausfordernde Zeit. Augenzwinkernd verwies Wünstel auf die noch anstehende Bürgermeisterwahl im April. Er wisse zwar: "Kandidate gitt's blouß änner, denn Job do mache wollt' schunnsch känner.", eine gute Wahlbeteiligung sei ihm trotzdem wichtig. „Der Besuch der närrischen Abordnungen am Rosenmontag bringt in jedem Jahr - neben den zahlreichen Aufgaben, die für uns anstehen - ein Stück Leichtigkeit und Freude in die Verwaltung“, so Wünstel.

Neupotzer Närrinnnen und Narren feiern durch bis Aschermittwoch
In Neupotz wurde 2024 der Verein Neipotzer Fasenacht e.V. gegründet. Passend zum Vereinszweck wurde der 11.11. als Gründungstag gewählt und auch der Spruch könnte für die Neupotzer Narren nicht passender sein: „Wir feiern durch bis Aschermittwoch“ Der Vorsitzende des Fastnachtsvereins Marco Wolff ist auch gleichzeitig der Chef des Neunerrats und lud Bürgermeister Karl Dieter Wünstel ein, zum Jahrestag der Vereinsgründung auf dem Tisch zu tanzen.

Vom Hatzebehler Kirchturm bis zum Wasserturm, de Duwwack-Narr tanzt annerschdrum
Seitens der Hatzenbehler standen drei Generationen in der Bütt. Zuerst kam Oma Helga Großardt zur Begrüßung. Sie wurde abgelöst von Enkel Elias, der seine „Gedel“ ankündigte. Rebecca Großardt berichtete von den Hatzenbühler Faschingsaktivitäten. In der Verbandsgemeinde Jockgrim gibt es nun neben den Rheinzammer Hoheiten ein zweites Prinzenpaar: Prinzessin Kati und Prinz Faschingsbäm regieren das närrische Hatzenbühl. Musikalisch abgerundet wurde der Vortrag von Elton John alias Marc Nehlig und von Karl Heinz Schnorr.

Rheinzammer Fasenachter bringen eine Glocke mit den Logos der Fasenachter
Für Christian Lauer von den Rheinzammer Fasenachtern ist Fasching nicht nur irgendein ein Fest oder eine Party, sondern auch ein Ausdruck von Toleranz und Vielfalt. Er überreichte Wünstel eine Glocke auf der die vier Faschingslogos abgebildet sind. Mit der Glocke könne der Verwaltungschef für Ruhe sorgen, wenn die Diskussionen im Rat in die falsche Richtung gingen. Nachdem Lauer darauf angesprochen wurde, warum Prinz Lukas I immer vor ihrer Lieblichkeit Prinzessin Janina I genannt werde gab es noch einen kleinen Rückblick in die Rheinzammer Faschingsgeschichte. In der Nachkriegszeit waren Frauen aufgrund der gesellschaftlichen Umstände nicht aktiv am Fasching beteiligt. Mittlerweile seien Frauen in der Fasenacht ebenso präsent wie Männer. An der alten Tradition, dass dem Rheinzammer Prinz eine Lieblichkeit zur Seite gestellt wird, wolle man trotzdem festhalten. Lauer ist sich sicher, dass sich die Prinzessinnen der Vergangenheit und der Zukunft genauso gewürdigt fühlen wie die Prinzen.

Selbstversuch der Jockgrimer Fasenachter
In einem Selbstversuch haben die Jockgrimer Fasenachter 96 Stunden pausenlos den Jockgrimer Büttenabend konsumiert, berichtete André Westfeld vom Jockgrimer Elferrat. Nun seien die kognitiven Fähigkeiten der „Faschingsprobanden“ stark eingeschränkt. Ein Teilnehmer beispielsweise fühlt sich gezwungen immer „Stimmung“ zu rufen und gleichzeitig Konfetti zu werfen, wenn er das Wort „Jockgrim“ hört. Andere Närrinnen und Narren klagen darüber, dass sie bei dem Wort „Meinung“ anschließend immer „Das war spitze!“ rufen müssen. Durch das Anschauen der Rheinzaberner Prunksitzung wurden die „Ticks“ noch verstärkt, berichtete Westfeld. Ein Teil der närrischen Testpersonen schiebt nun nach der Silbe „Re“ immer noch ein „na“ ein.