Inhalt

Entwicklung des Internationalen Tags der Frauen -
auch Weltfrauentag genannt

  • Dezember 1908: Die Frauenorganisation der Sozialistischen Partei Amerikas beschließt einen Frauentag als Kampftag für das Frauenwahlrecht.
  • 28. Februar 1909: Arbeiterinnen und bürgerliche Suffragetten begehen in Nordamerika den ersten Frauentag.
  • 26. August 1910: Die Frauenkonferenz der Sozialistischen Internationale in Kopenhagen übernimmt die Idee eines Frauentags. 100 Delegierte aus 17 Nationen zur II. Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz zusammen
  • 19. März 1911: Gewerkschaften, Sozialdemokraten und Sozialisten rufen zu einem Frauentag auf. Etwa eine Millionen Menschen in Deutschland, Österreich, Dänemark und der Schweiz folgen dem Aufruf. In Berlin demonstrieren Frauen für das Recht wählen zu gehen.
  • 1912: Schweden: Die Niederlande und Frankreich schließen sich dem Frauentag an.
  • 5. Mai 1917: Nach einer durch den Ersten Weltkrieg bedingten Pause gehen Frauen im Kampf um mehr Rechte wieder auf die Straße.
  • 12. November 1918: Es erfüllt sich eine zentrale Forderung der deutschen Frauenbewegung - das freie Wahlrecht. Ein historischer Schritt.
  • Juni 1921: Auf der Zweiten Internationalen Konferenz der Kommunistinnen wird ein weltweiter Frauentag am 8. März beschlossen.
  • 1933-1945: Unter dem NS-Regime sind Veranstaltungen zum Internationalen Frauentag verboten. Sie finden jedoch vereinzelt statt, als Familienfeiern getarnt oder im Geheimen. Das NS-Regime etabliert 1933 den Muttertag als offiziellen Feiertag (ab 1934 jährlich am dritten Sonntag im Mai als "Gedenk- und Ehrentag der deutschen Mütter")
  • 8. März 1946: Nach dem Verbot des Frauentags im Dritten Reich findet er erstmals wieder statt, allerdings nur in der sowjetisch besetzten Zone.
  • 8. März 1947: Nach Gründung des Demokratischen Frauenbundes Deutschland (DFD) erfolgt die Erklärung zum Kampftag für Frauen.
  • 1950-1968: In den westlichen Besatzungszonen und der Bundesrepublik verlieren die Frauentage zunehmend an Bedeutung. Erst mit der neuen Frauenbewegung und ihrem Kampf für die Verwirklichung der laut Grundgesetz garantierten Gleichberechtigung rückt die alte Tradition wieder stärker in das Bewusstsein der bundesrepublikanischen Öffentlichkeit.
  • 1975: Im Rahmen des "Internationalen Frauenjahrs" erklärt die UNO den 8. März zum "International Women's Day".
  • Dezember 1977: Die UNO-Generalversammlung benennt den 8. März offiziell als "Tag für die Rechte der Frau und den Weltfrieden" - mit der Aufforderung, dass jedes Mitgliedsland ihn zukünftig alljährlich feiern soll.
  • Heute: Das Frauenwahlrecht steht heute nicht mehr im Mittelpunkt des Internationalen Frauentags, nur noch drei Staaten - Saudi-Arabien, Brunei und Mikronesien - leisten sich ein Parlament ohne Frauen. In Europa stehen Debatten über Frauenquoten und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Fokus. Die Vereinten Nationen nutzen die Frauentage, um auf die Gewalt gegen Frauen oder die Chancengleichheit (Pay Gap, Care Gap, …) aufmerksam zu machen. So hat sich der Frauentag auch nach mehr als 100 Jahren keineswegs überlebt und dient nicht nur der Selbstvergewisserung und dem Gedenken an die Vorkämpferinnen des Frauenwahlrechts
  • Inzwischen ist der 8. März in einigen Bundesstaaten ein gesetzlicher Feiertag.
  • Seit 1999 wird am 19. November der Internationale Männertag gefeiert. Auch dieser Tag soll dazu beitragen, das Verhältnis der Geschlechter zu verbessern, die Gleichberechtigung der Geschlechter zu fördern und auch männliche Vorbilder hervorzuheben. Gleichberechtigung  zu verwirklichen und Chancengleichheit herzustellen ist Aufgabe aller Geschlechter.